Nach dem Jahrhundert-Hochwasser auf dem Balkan könnten nicht nur Spürhunde als Minensucher zum Einsatz kommen, sondern auch Honigbienen. Französische und kroatische Forscher haben Bienen darauf trainiert, den Geruch des Sprengstoffs TNT in Landminen zu erschnüffeln. Solche Landminen stecken in Serbien, Bosnien und Kroatien seit den Jugoslawien-Kriegen in den 1990er Jahren zu Tausenden in der Erde - und wurden nun teilweise durch die Überschwemmungen wieder frei gespült.

Bienen reagierten sehr sensibel auf die Gerüche bestimmter Pflanzen, erklärt der Bienenexperte Yves Le Conte vom Agrarforschungsinstitut Inra im südfranzösischen Avignon. "Die Herausforderung ist, ihnen beizubringen, TNT ausfindig zu machen." Dazu arbeitet Le Conte seit vier Jahren mit dem kroatischen Wissenschaftler Nikola Kezic von der Universität Zagreb zusammen. In ihren Versuchen haben sie den Bienen mithilfe Pawlowscher Konditionierung beigebracht, den Geruch von TNT mit süßen Nahrungsquellen in Verbindung zu bringen.

Ab Mitte Juni will Kezic einen Feldversuch mit einem ganzen Bienenvolk von rund 30.000 Tieren starten, finanziert aus EU-Mitteln. Er hofft, damit auch Minenräum-Experten von seiner "sehr einfachen und sehr schnellen" Methode überzeugen zu können. Bislang seien die meisten Minensucher nämlich leider skeptisch.

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