28.11.2013
Seit knapp zwei Monaten schreibt der Wirtschaftsinformatiker Bernhard Schneider aus Lohr am Main an seiner Promotion. Als Legastheniker ist er schwerbehindert. Wie geht das zusammen?
Professor Axel Winkelmann, Uni-Präsident Alfred Forchel, Bernhard Schneider, Sandra Ohlenforst (KIS/Uni Würzburg), Christina Stabel (ZAV), Bernd Mölter (Vertrauensperson), Professor Jürgen Tautz (v.l.). (Foto: Marco Bosch/Uni Würzburg)
Das Förderprogramm "PROMI - Promotion inklusive" macht es möglich! Im Rahmen des Programms richten 15 deutsche Universitäten zwischen 2013 und 2015 jährlich 15 sozialversicherungspflichtige Stellen für wissenschaftliche Mitarbeiter mit einer Behinderung ein. Das Programm soll schwerbehinderten Akademikern eine Promotion ermöglichen. 70 Prozent der Kosten übernehmen die Projektträger, der Rest liegt bei den Unis selbst. Im Fall von HOBOS wird die Stelle sogar aus eigenen Projektmitteln realisiert! Bernhard Schneider wird in den kommenden drei Jahren an der Weiterentwicklung der Online-Lernplattform HOBOS arbeiten. Professor Axel Winkelmann vom Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre und Wirtschaftsinformatik ist sein Doktorvater. Fachlich ist Schneider mindestens so gut wie nicht-behinderte Absolventen. Hilfe braucht Schneider nur beim Schreiben und Lesen von E-Mails und dem Verfassen seiner voraussichtlich mehrere hundert Seiten starken Doktorarbeit.
Da Inklusion und Integration an der Universität Würzburg immer wichtiger werden, "hat die Universitätsleitung dem Vorhaben auch sofort zugestimmt", sagt Präsident Alfred Forchel, der hofft, dass Schneiders "Weg in die Wissenschaft Nachahmer findet."
Lehnherr, Mathias (8. Aufl. 2017) [1992]: Imkerbuch
